Den Druck erhöhen

Den Druck erhöhen

Elektropost vom 09.10.2020

So, Leute!

Heute müssen wir den Druck leicht erhöhen. Und zwar den Druck auf Euch, liebes Publikum. Falls sich jemand mit dem Gedanken tragen sollte, seine Liebsten oder sogar die weniger Lieben an Weihnachten mit einem Geschenk zu bedenken, welches nicht Tablet, Amazon-Gutschein oder Manschettenknopf sein soll. Wer sich also stattdessen aus dem Fundus und den Möglichkeiten unserer kleinen, aber feinen Auswahl bedienen möchte, den weise ich heute ganz dezent darauf hin, dass dies jetzt bereits möglich ist und nicht erst am 23.12.

Jetzt herrscht auch noch Auswahl. Jetzt ist es sogar noch recht wahrscheinlich, kurzzeitig vergriffene Artikel nach überschaubarer Wartezeit doch noch zu ergattern. Je näher das Fest rückt, desto schwieriger wird das werden. Vor allem beim Thema Vinyl erwarten uns garantiert ein paar unschöne Überraschungen. Die (noch verbliebenen) Schallplattenpresswerke arbeiten alle rund um die Uhr und es stapeln sich die Aufträge. Schon jetzt muss auf Nachpressungen zwei Monate oder länger gewartet werden. Heute zugreifen könnte sich also lohnen, um nicht das lange Gesicht machen zu müssen, wenn man sich wieder mal auf kurz vor Schnurz verlassen hat.

Erfahrungsgemäß erhöht sich auch die Kundenfrequenz vor Weihnachten enorm, v.a. in der letzten Woche steht ein Kunde dem anderen auf den Füßen. In Coronazeiten sicher nicht die allerbeste Idee! (Nicht vergessen: bei uns nur 6 Personen gleichzeitig im Laden!) Der Bundeshauptvirologe Drosten hat ja vorgeschlagen vor dem Fest eine einwöchige selbstgewählte Quarantäne einzulegen bzw nur noch aus dem Homeoffice zu arbeiten. Für Straßenkehrer und den Einzelhandel ist Homeoffice nicht immer die effektivste Art zu arbeiten und außerdem sind wir jung und brauchen das Geld. So dachten wir uns, wir verlangen jetzt einfach von allen die Weihnachtseinkäufe auf Oktober und November vorzuziehen. Wir tun das im vollen Bewußtsein der Wahrscheinlichkeit, dass diesen Weihnachtsbefehl ohnehin nur die allerwenigsten wirklich befolgen werden, und wir halten natürlich die Stellung bis einschließlich 24.12., 13.00 Uhr, sofern wir können und dürfen.

Wir freuen uns also über alle Vorausdenker. Bis einschließlich November gibt es auch noch die Möglichkeit montags, oder auch an Dienstagen und Mittwochen ab 14.00 Uhr private Audienzen zu vereinbaren und ungestört auch mal etwas länger zu stöbern oder sich individuell von uns vollquatschen zu lassen. Dazu bitte rechtzeitig Termine vereinbaren. Wir kriegen das hin! Für alle Versandkunden empfehlen wir auch möglichst früh zu ordern. Spätestens im Dezember wird es haarig und die Versandlaufzeiten werden länger, denn das Coronajahr ist ein Onlinegeschäftsjahr und damit auch ein Speditionsgeschäftsjahr. DHL, DPD, GLS, UPS etc. werden alle Hände voll zu tun haben... soviel wie noch nie! Ich wage vorherzusagen: nicht alles wird reibungslos vonstattengehen.

Ich bedanke mich an dieser Stelle auch für das Mitgefühl, welches ihr alle dem Fritz Merz entgegenbracht habt, dem Missverstandenen Kanzler in spe. Um die politische Balance zu halten, möchte ich heute auch seinen Hauptopponenten, den Scholz Olaf, in Schutz nehmen. Als SPDler hat man ja das "ich-auch"-Gen im Körper. Bei aller sozialer Dingsbums möchte man doch auch gern mitspielen im Kreise der Betuchten. Das ist nur fair und gerecht. Bitte keine Neiddebatten hier. Um ein schönes Leben führen zu können, muss man halt auch Kompromisse machen und sich nicht auch noch in Fragen über Nowitschok involvieren lassen. Aber halt, das ist jetzt der andere. Der Scholz Olaf hat ja nur vorausschauend gesagt, dass er nicht reich sei, obwohl seine Frau und er insgesamt fast 400.000 Euro im Jahr verdienen. Wenn er nämlich dann das Ziel seiner Karriereleiter endlich erreicht hat und Kanzler einer Rot-Rot-Grünen Regierung geworden ist, nimmt er jetzt schon der Linken den Wind aus den Segeln, wenn es um die Reichensteuer gehen soll. Er kann dann sagen, "Ich bin nicht reich! Ich habe das schon vor langer Zeit beschlossen!" Und die Diskussion hat damit ein Ende. Steuern holt man sowieso am besten immer bei den anderen. Es sei denn, man macht in Cum-Ex und kommt aus Hamburg. Dann wird man befreit. Ganz normaler Vorgang.

Dem Bazooka-Olaf und überhaupt allen würde ich, wenn man wirklich wissen will wie reich werden heute funktioniert, dieses Buch hier empfehlen:

Anna Wiener - Code Kaputt (im Original Uncanny Valley) Die heute 33-jährige beschreibt darin, wie sie mit Anfang 20 ihren "Traumberuf" in der New Yorker Verlagsbranche aufgrund fehlender Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten gegen einen Job bei einem Tech Start-Up im Silicon Valley tauschte. Die literaturaffine Wiener landete schließlich bei Git-Hub (ohne die Firma im Buch je beim Namen zu nennen, so wie auch Facebook bei ihr nur "Das soziale Netzwerk, dass alle hassten" heisst) und bekam Einsicht in die Funktionsweisen und die Protagonisten der New Economy. Den Reiz des Buches macht ihre Beobachtungsgabe aus. So erhalten wir keine wirtschaftswissenschaftliche oder soziologische Doktorarbeit, sondern ein sehr persönliches Tagebuch, das sich flüssig liest und - auch wenn das Thema größtenteils zum Haareraufen ist - doch ein Lesevergnügen bleibt.

Vorbestellungen nehmen wir natürlich auch stets entgegen, so dass das gewünschte Objekt der Begierde bereits am Tag der Veröffentlichung zur Abholung bereit liegt oder geliefert wird. Die Spatzen haben es von den Dächern gepfiffen. Das neue AC/DC Album ist fertig. Der Jurassic Park des Hardrocks öffnet wieder seine Tore. Wahrscheinlich zum letzten Mal. Es wird auch hier Vinyl geben, in schwarz oder in begrenzter roter Ausgabe. Insbesondere beim Vinyl empfehle ich die Vorbestellung. Und zwar aus oben genannten Gründen. Aufschlagen wird das Album mit dem TItel "Power Up" am 13.11. Hier der erste Reinschmecker.

Und hier mein Lieblingstrack von Eddie Van Halen (R.I.P.). Mit manch anderem Track von Van Halen kann man mich aber jagen, sag ich prophylaktisch dazu...

Im Discy Gemeindebau finden sich wie immer noch zahlreiche weitere Anregungen, nicht nur von Dinosauriern. Log-In mit KundenNr und eMailadresse.

Am Samstag 24.10. besucht Carlos Cipa seine alte Heimatstadt und gibt zwei Konzerte auf zwei verschiedenen Flügeln. Passend zu seinem neuen Album 11 Correlations (elf Stücke auf 11 verschiedenen Klavieren) tritt er um 18:00 im Rathaussaal auf und um 20:30 im Stadttheater. Infos hier

Und um die Frage zu beantworten, ob es dieses Jahr trotz dreier Record Store Days auch den weltweiten Vinyl Black Friday geben wird: ja, es wird! Und zwar am 27.11. Hier die relativ übersichtliche Liste. Ein paar Schmankerl sind aber schon wieder dabei. Ich bin ab sofort offen für Eure Wünsche....

Und Happy Birthday John Lennon. Die Effizienzgescheitheimer wissen ja, dass jeder Mensch ersetzbar ist. John Lennon wurde durch Florian Silbereisen ersetzt. Noch Fragen?

Vielleicht an Herrn Söder? Wer wissen möchte welche Auswirkungen die Ignoranz der politischen Eliten (zumindest der in Bayern derzeit verantwortlichen) gegenüber Kultur und sogenanner Subkultur hat liest das Interview mit Schandmaul Schlagzeuger Stefan Brunner in der SZ v. Donnerstag. Man findet es in der Rubrik "Leute" oder online hier (allerdings nur für Abonnenten). Bei uns im Laden hinterleg ich auch mal eine Kopie!