So, meine sehr verehrten Damen und HerrInnen (auch *), oder Daminnen und Damnesen, oder wie immer man das heute sagt. Irgendwo auf dem Weg zur Erkenntnis habe ich den Anschluss verloren. Da muss ich jetzt viel aufholen und dazulernen. Das muss jedenfalls besser werden! Da ist noch Luft nach oben. Aber nicht nur bei mir. Auch bei folgenden letzte Woche aufgeschnappten Aussagen von Co-Erdenbürgern und Innen.
Zum Einen das Statement einer Trump Wählerin, die sagte: "Wir müssen die Spaltung der Gesellschaft überwinden".
Dann die Äußerung einer Passantin in Landsberg, nachzulesen in einem der lokalen Generalanzeiger: Sie begrüße die Maskenpflicht im Freien sehr, sagte sie, weil man muss ja die Menschen schützen. Jetzt, nach ihrer Shopping Tour, müsse sie auch gleich noch zum Corona-Test, weil sie als Kontaktperson eines Infizierten gilt.
Auch schön finde ich zudem vegane Kreuzschifffahrten, insbesondere im Wattenmeer.
Wo man hinschaut: Luft nach oben!
Nach meinem Verständnis darf man ab Montag arbeiten und beten (ora et labora!) und sonst nicht viel. Es sei denn man ist Künstler oder Kellner, dann reicht beten. Das Virus wird ganz sicher verschwinden, wenn nur genug gebetet wird. Bis dahin kann man aber natürlich einfach mal so dahindoktoren und schauen was passiert. Wenn ihr mich fragt, wir haben es schlicht im Sommer verkackt. Jetzt kommt das lustige Virenlotto eben auf uns zu, und da Guade hoit's aus. Ich glaube genau dafür wurde letzten Samstag vor unserer Haustüre demonstriert. Da konnte man übrigens ganz gut live erleben, dass nicht über die Hände (Schmierinfektion) oder Mund und Nase (Aerosol) die größte Gefahr für Leib und Leben ausgeht. Die größte Gefahr geht immer noch vom Arschloch aus!
Vielleicht mal wieder etwas Hank Williams so für zwischendurch?
Wir werden jetzt jedenfalls erst mal die Lage beobachten. Der Laden darf ja weiter öffnen. Möglicherweise sind wir plötzlich systemrelevant geworden. Ich freu mich schon auf den Tag, an dem für uns geklatscht werden wird.
Nun aber weiter mit dem Wesentlichen! Werbung!
Zuletzt haben wir uns an dieser Stelle umfangreich den Größten der Großen in der Musik gewidmet. Dylan, Springsteen, etc.. Künstler, die in den letzten Jahrzehnten sehr erfolgreich waren, überstehen auch ein paar Jahre ohne Einkommen. Um die muss man sich keine Sorgen machen, zumindest nicht in finanzieller Hinsicht. Schön, dass die Ärzte (die sicher auch zu dieser Spezies gehören) nun in den Tagesthemen etwas Platz bekamen, um die tatsächliche Situation von Künstlern und Beschäftigten im Kultur-und Veranstaltungswesen zu verdeutlichen. Die meisten haben es nämlich nicht ganz so Dicke... Noch besser auf den Punkt bringt das Till Brönner in seinem persönlichen Statement, das diese Woche über seine Kanäle verbreitet wurde, worüber nicht nur die SZ berichtete. Hier der Direktlink zu FB.
Daher hier jetzt mal ausschließlich eine Liste mit KünstlerInnen (auch*), die dieses Jahr ganz besonders froh sein dürften über jedes verkaufte physische Produkt. Denn die ausgefallenen Tourneen bedeuten ja nicht nur weniger Einnahmen. Es ist auch schwer ohne Livepräsenz Aufmerksamkeit zu bekommen. Den Algorithmus schert ein Liveerlebnis wenig. Laut Daniel Ek, dem Gründer von Spotify sollten die Künstler halt einfach mehr arbeiten und mehr "Content" für seine Streaming Plattform schaffen. Gute Idee! Daniel Ek wirft Ihnen dann sicher auch noch ein paar Nano-Cent mit aufs Grab...
Nun, also...schon mal gehört von?
Kevin Morby
Budos Band
Delvon Lamarr
Nubya Garcia
Sam Amidon
Greg Foat
Zara McFarlane
Turkuaz
..und natürlich nicht die Leute vor der Haustüre vergessen. Heute neu zb, das neue Album von
Quadro Nuevo
Oder wie wärs damit?
Jisr
Please also check the Gemeindebau für Neuheiten und weiteres Dingsbums!
Die geplanten Konzerte im Theater mit TMT (Tom Jahn/MoniRoscher/Tilman Herpichböhm) und Enders Room sind abgesagt. Enders Room nun bereits zum dritten Mal.
Erinnern wir uns auch an die Worte von Bundespräsident Johannes Rau: "Kultur ist nicht das Sahnehäubchen, es ist die Hefe im Teig!" Ich befürchte, wir werden noch einige steinharte Brezl´n schlucken müssen. Aber vielleicht sind die dann ja wenigstens alle vegan...
Alaaf, Helau!