Hier nochmal die wichtigste Info vorneweg:
Aus organisatorischen Gründen können wir derzeit keine festen Öffnungszeiten anbieten! Sie können uns aber gerne nach vorheriger Vereinbarung besuchen oder Sie nutzen unseren Versandservice.
Rufen Sie an 08191-922042 oder schicken Sie ein eMail.
Wir planen ab Freitag, 04. Februar, auch wieder Ladenöffnungszeiten anzubieten... Freitag von 10:00 bis 18.00 (bLLack friday) und Samstag 9:30 bis 18:00 Uhr.
Wer dieser Tage Neil Young Songs auf Spotify hören möchte wird vergeblich suchen. Wenn nun die Settings der eigenen Filterblase entsprechend eingestellt sind, könnte man theoretisch zum Schluß kommen, dass hier wieder mal versucht wird, einen engagierten Künstler, der noch nie ein Blatt vor den Mund genommen hat, zu zensieren. Wer aber noch die "Lügenpresse" verfolgt, weiß bescheid, denn die Wahrheit ist natürlich ein klein wenig anders.
Als Schallplattenhändler von mäßigem Verstand kann ich mir etwas Schadenfreude gegenüber Spotify natürlich nicht verkneifen. Ich muss, damit man nicht als totaler Spielverderber verunglimpft werde immer dazu sagen, dass ich die Technik des Streamings für ausgesprochen interessant und hilfreich empfinde. So kann man über's Streaming Musik und Filme und überhaupt viele kulturelle Errungenschaften der Menschheit relativ unkompliziert verfügbar machen. Eine wahre demokratische Revolution! Wenn's denn so wäre.
Die Wirklichkeit ist bekanntermaßen eine andere. Streamingdienste umgehen entweder dreist die Rechte der Urheber und begehen damit im Grunde genommen Diebstahl oder Hehlerei. Oder sie verfügen schlicht auch über eine begrenzte Auswahl. Das Versprechen, alle Musik, die es je gab, jederzeit streamen zu können, ist genauso hohl wie der Werbespruch „Nicht sauber, sondern rein!“. Anders gesagt: es geht nicht ums Geld, es geht um Kohle!
Denn noch attraktiver, als Musik von Neil Young zu verbreiten, ist es auf den Hate-Train aufzuspringen. Da ist noch viel zu holen. Give the people what they want... Die Aktie ist das was zählt!
Nun ist ja auch der Schallplattenhändler von mäßigem Verstand in einer Branche tätig, die es immer schon geschafft hat, aus Scheiße Geld zu machen. Verglichen mit der Heuchlerei von Saubermanns Volksmusik (vorne herrliche Berge, hinten eine Line Koks) ist das Showbusiness à la Rogan oder Trump nochmal eine ganz andere Hausnummer. Aber selbst Reitschuster, Tichy und Elsässer schlagen sich ganz gut mit ihren Geschäftsmodellen. Die BILD Zeitung sowieso... Interessant dazu diese Doku über Andrew Wakefield.
Wenn man so richtig viel Geld verdienen will, also wenn man von Geld einfach nicht genug bekommt, empfiehlt sich eine Allianz aus IT und modernem Faschismus mit einem Tupfer Esoterik. Befreit von jeder Form der Empathie lässt es sich ungeniert arbeiten, denn jeder noch so hahnebüchene Unsinn findet offene Ohren, wenn er nur möglichst dreist präsentiert wird. Ohne Smartphone und Facebook hätte es sogar der IS nicht sehr weit gebracht.
Aber ich möchte jetzt mal eine Lanze brechen für all die jungen hoffnungsfrohen Menschen, die friedlich und unpolitisch sind und sich lediglich wünschen, so steinreich zu werden wie zb Jay-Z, Kanye West, Elon oder Jeff. Wenn es halt nun mal der Traum ist vom Zögling, ein eigenes Space Shuttle zu besitzen, eigene Inseln mit Bediensteten (aka Eingeborene), Juwelen soviel man nur essen kann... Wenn das die Träume des kleinen Jungen sind, welche Eltern würden ihn dabei nicht unterstützen? Man darf die Kinder nicht gängeln und ihre Träume zerstören. Es sind zerbrechliche Wesen... Also haben wir doch einfach mehr Verständnis für die kleinen grossen Jungs und nehmen deren Regentschaft einfach hin. Gott hat es offenbar so gewollt!
Wenn ich mir aussuchen dürfte, mit wem ich derzeit Spazieren gehe? Mit Neil Young natürlich. Und unterwegs schauen wir dann bei Joni Mitchell vorbei...
Wir sehen uns!