Was für Fragen man so beantworten muss! Warum ich noch nicht den neuen Michel Houellebecq "Vernichten" besprochen habe zum Beispiel. Und stattdessen das Buch vom Franzobel, das doch schon ein Jahr alt ist. Nun, vielleicht liegt das ja daran, das ich den neuen Houellebecq noch nicht gelesen habe? Andere können das: Judging a book by looking at its cover. I cannot... Es war allerdings zuletzt tatsächlich ungewöhnlich viel Zeit zum Lesen für mich, aber ausser dem Franzobel sein Amerika Buch, habe ich von ihm noch "Rechtswalzer" lesen müssen, irgendwie eine Mischung aus Kafka und ebendiesem seltsamen Hullebeck.
Und ausserdem die Autobiographien "Storyteller" von Dave Grohl und Warren Ellis´ "Nina Simone´s Gum". Ersteres ein nettes leichtes Buch, wie sich auch Dave Grohl als netter Kumpel inszeniert und wahrscheinlich stimmt das auch. Großen Konfrontationen geht er aus dem Weg. Courtney Love wird mit keiner Silbe erwähnt. Aber so lautes Schweigen heißt ja dann vielleicht auch was.
Warren Ellis hat ein fantastisches Buch geschrieben, welches sich hauptsächlich darum dreht, welchen Wert wir Dingen beimessen und wie dieser Wert Gemeinsamkeit schafft. Ein Plädoyer für die Fantasie und für die Kraft der Kunst. Ganz tolles Buch, bisher nur in english.
Auch "Joni" habe ich endlich mal zur Gänze durch... Die Joni Mitchell Biographie von David Yaffe, der sicher ein ausgewiesener Mitchell Experte ist - guter Beitrag zur Allgemeinbildung.
Außerdem habe ich noch Liza Cody´s Roman "Milch oder Blut" gelesen, den ich gut und spannend fand. Aber auf so Themen wie Reichenverschwörung hab ich irgendwie gerade keinen Bock, v.a. wenn man immer die gleichen Muster erkennt. Sicher meint sie es nicht so, aber Geheimlogen sind schon eine echt auserzählte Story, zumindest für meinen Geschmack. Trotzdem ist das Buch von Liza Cody keine dröge Schlacht zwischen Gut und Böse und bietet noch genug Nuancen, um es empfehlen zu können.
Aber nun bin ich tatsächlich bei Houellebecq angelangt. Details folgen. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Je nachdem welchen Wert das Buch bei meiner nach oben offenen Skala des persönlichen Sendungsbewußtseins erreicht.
Viele haben es schon bemerkt: Die Release-Liste zum Record Store Day 2022 ist online. Der RSD wird diesmal wieder im April stattfinden, genau gesagt am 23.04. Es wird dazu aber einen zweiten, jetzt Landing Day genannten Termin am 18. Juni geben. Dies für den Fall, das ein paar Sachen nicht rechtzeitig fertig werden. Nach dem augenblicklichen Stand mache ich mir mehr Sorgen, ob für den 23.04. überhaupt irgendwas fertig wird. Denn das Vinylgeschäft ist ganz schön zäh geworden. Auf Nachpressungen wartet man ohnehin bereits Monate, Neuheiten werden in viel zu kleinen Auflagen veröffentlicht und sind binnen Tagen ausverkauft. Die Musikindustrie blockiert die Presswerke mit tausend Konfigurationen des jeweils selben Artikels. Denn Amazon und jeder andere Mailorder bekommt heutzutage seine eigene Vinyl-Farbe und der Fachhandel braucht dann ja auch noch was, bevor die Metzgerei nebenan die Blunz'n-Splatter Edition anbietet. Nichts gegen hier und da mal farbiges Vinyl. Aber was wurde eigentlich aus der guten alten schwarzen Scheibe? Wenn man's genau nimmt, und Amazon eine total "exklusive Edition" in bunt bekommt, und gleichzeitig eine schwarze aufgelegt wird, kann man es sich auch ausrechnen, dass die eigentlich limitierte Version die "ganz normale" ist. Aber wer will und wer soll hier eigentlich noch durchblicken? Ich bin derart altmodisch, dass ich mich in erster Linie immer noch für die Musik interessiere, die drauf ist und weniger für Schnick oder Schnack. Und selbst ohne Schnick oder Schnack bietet der RSD auch in diesem Jahr wieder zahlreiche echte Perlen...
Noch ein Wort zu Preisen. Sie haben bei manchen Vertrieben (insbesondere bei den "Großen") derart angezogen, dass ich aufgehört habe bestimmte Klassiker ins Regal zu stellen. Ich müßte zum Teil für Alben von Led Zeppelin oder Bowie und dergleichen fast das Doppelte nehmen wie noch vor einem Jahr, nur damit wir dasselbe Geld verdienen wie zuvor. Dass diese Preise die Kundschaft nicht immer so einfach mitträgt, verstehe ich voll und ganz. Meine Lösung: Kundenbestellungen. Bei fixen Bestellungen können wir anders kalkulieren und in ganz harten Fällen auf einen Teil der Gewinnspanne verzichten und quasi Sonderpreise machen, die dann oft immer noch über dem alten liegen werden, aber vielleicht nicht ganz so weh tun. Und warten wir ab, ob hier nicht der ein oder andere BWLer wieder zur Vernunft kommt und merkt, dass in der Exceltabelle am Ende nicht das steht, was er sich in seiner Prognose ausgerechnet hat.
Ich nehme gern wieder Wunschlisten zum RSD entgegen. Mehr noch als bisher möchte ich darauf hinweisen, dass dies "Wunschlisten" sind. Erstens wissen wir ohnehin nicht, ob wir jeden Wunsch werden erfüllen können und zweitens verstehe ich es auch, wenn jemand beim ein oder anderen Artikel mal sagt, dass dies jetzt doch in keinem Verhältnis zum Kontostand steht. Ich werde daher mehr als bisher darauf schauen und vorab darüber informieren, wie sich die Preise voraussichtlich gestalten werden. Heißt für mich eventuell noch mehr Arbeit, aber gut so. Bin ich weg von der Straße. Man weiß nicht auf welche Gedanken ich sonst käme... Trotz der Tatsache, das es sich um "Wünsche" handelt, finde ich es aber nicht sehr elegant seitenlange Wunschlisten abzugeben, dann aber weder auf Mails noch Anrufversuche zu reagieren. Ausschließlich zum Spass mache ich das jetzt auch wieder nicht. Nun, sind Einzelfälle. Aber ich werde 2-3 Personen aussortieren müssen, nachdem sie mich nun zum wiederholten Male versetzt haben. You know who you are...
Wegen RSD-Preisen bitte ich aber noch um etwas Geduld. Ich muss mich da jetzt erst durchwurschteln... Die Listen sind zwar online, aber ich habe noch nicht von allen Vertrieben die dazu passenden Preislisten.
Übrigens hört man gerade so unglaubliche Stories, die davon handeln, das 2021 wieder erstmals seit langer Zeit mehr CDs verkauft wurden als im Vorjahr. Kann ja nur fake news sein, oder? Keine fake news: In die nächste Woche fällt der sogenannte Lumpige Donnerstag. Gemäß dem Motto "Landsberg - It's different!" ist dieser Tag hier der Faschingshöhepunkt und nicht der Rosenmontag. Auch wenn damit zu rechnen ist, dass es etwas ruhiger zugehen wird als im "Normalfall", räumen wir doch das Feld und überlassen es den Närrinnen und Narrhalesen. Außerdem weiß man ja heute nie, ob gerade Fasching ist oder Demonstration. Damit es gleich zu gar keinen Verwechslungen kommen kann, bleiben wir einfach zu Hause.
Nächste Woche daher wie folgt geöffnet:
Mittwoch 10:00 bis 14:00 Uhr
Freitag 10:00 bis 18:00 Uhr
Samstag 9:30 bis 18:00 Uhr
Darüber hinaus nach Vereinbarung. Und wir versenden gerne weiter wunschgemäß...
Wir sehen uns!