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Elektropost vom 17.06.2022

Morgen, am 18. Juni 2022, ist nicht nur der "Behelfs-Record Store Day", an dem natürlich immer noch nicht alles kommt, was eigentlich bereits für den 22.04. vorgesehen war, aber an diese Zustände beginnen wir uns ja allmählich zu gewöhnen. Reinschauen lohnt trotzdem. Ziemlich sicher zu kriegen sein werden höchst rare Alben von Prince, Peter Gabriel, Pearl Jam, Miles Davis usw usf. Die Gesamtliste steht nach wie vor hier.

Morgen ist auch Maccas 80. Geburtstag. Seit ich mit ungefähr 6 erstmals Maxwell's Silver Hammer gehört habe, blieb Paul McCartney ein Bezugspunkt in meinem Leben. Zwischenzeitlich fand ich ihn, wie alle, die auch mal cool sein wollen ziemlich uncool, v.a. im Gegensatz zu John Lennon, Keith Richards oder dem Kroamer Jorgl aus Hofstetten. Aber von diesem Leiden hat er mich spätestens auf dem Königsplatz in München - vor was weiß ich wievielen Jahren - höchstpersönlich und bei strömendem Regen geheilt. Möglicherweise war ich bei Starkregen noch nie so glücklich wie da und Song für Song haute er mir meine eigene Verspanntheit um die Ohren. Psychotherapie Hilfsausdruck... nah, nah, nah ...nah

Wer meint, es braucht über ihn oder die Beatles nichts mehr gesagt oder geschrieben werden, kennt dieses Buch noch nicht: "One, Two, Three, Four" von Craig Brown ist ein grandioser Lesespaß. Der Autor widmet sich liebevoll, aber auch durchaus mit kritisch-eleganter Distanz den Sixties und schildert mit viel britischem Humor in reichlich Anekdoten Begebenheiten und Begegungen mit den Fab Four. Ich behaupte mal, das selbst der eingefleischteste Beatles-Afficionado hier noch was lernt. Aber auch für Einsteiger oder gar Beatles Skeptiker ist es wahrlich ein Vergnügen und hilft dabei den ganzen aktuellen Doomsday Stories entgegen zu wirken.
Also vertrauen Sie mir, ich weiß, was ich tue und lesen Sie Craig Brown - "One, Two Three, Four / Die fabelhaften Jahre der Beatles". Erschienen bei C.H.Beck für EUR 29,95

Essenziell für McCartney Interessierte ist natürlich auch die im letzten Jahr erschienene zweibändige Lyrics - Ausgabe. Hier sind nicht nur alle seine Songtexte abgedruckt, sondern er erzählt zu jedem seiner Songs eine kleine Story. Daraus entsteht eine Autobiographie in Songs und jetzt mal ganz ruhig, Leute: Wer kann sowas schon? Auf diese Art ein ganzes Leben zu erzählen ist eine höchst außergewöhnliche Sache.
"Lyrics" ist erschienen bei Beck für EUR 78,00.
Die englische Ausgabe (wohlgemerkt die Songtexte sind natürlich auch bei der deutschen Ausgabe im Original abgedruckt) gibt es für EUR 84,50

Ganz frisch auch ein im Taschen Verlag erschienener Fotoband von Harry Benson mit dem schlichten Titel "Paul" für EUR 50,00.

Letzte Woche stand ich vor dem Indra Club in Hamburg, in dem die Beatles 1960 ihren ersten Auftritt in Deutschland hatten. An diesem geschichtsträchtigen Ort geht einem so allerhand durch den Kopf. U.a. das oft gerade die abgeranztesten Clubs die wichtigsten sind. Nicht, dass ich Abgeranztheit per se für ein besonderes Stilmittel halte. Aber, wenn man nicht mehr kann, pinkelt man eben an einen Baum. Und wenn es nirgendwo sonst möglich ist, weil sich immer jemand für was Besseres hält oder seine Ruhe will, dann gibt's Musik eben in Kellern, Schuppen und Lagerhallen. Von den frühen Jahren der Beatles in Hamburg erzählt Klaus und Maximilian Voormanns "Hamburg Reiseführer" "Hamburg Stomping Ground 60-61-62...". Eine unverzichtbare Broschüre für jeden Hamburg Aufenthalt. Bei uns erhältlich für EUR 25,00 mit Originalsignaturen der Autoren.

Michael Head stammt wie John, Paul, George und Ringo aus Liverpool und wurde ungefähr zu dem Zeitpunkt geboren als die Beatles im Indra auf der Bühne standen. In den Achtzigern erfreute er uns mit seiner Band "The Pale Fountains" und gerade eben ist ein neues wunderbares neues Solowerk erschienen. Es heißt "Dear Scott". Als CD und Vinyl erhältlich. Daraus hören wir "Broken Beauty".

Mehr Zeugs wie immer im Laden oder virtuell im Gemeindebau.

Wir sehen uns!